Oktobernacht

Schon kam die Erde mit den schönen Bäumen
Dem Winter nah, der alles Grün verschluckt.
Oktober wird, wo uns das Hirn noch juckt
Von überroten, klaren Sonnenträumen.

Wir Planetiden. Dunkelheiten schäumen
Novemberher. Die Erde friert und duckt
Sich vor dem Mond, aus dem ein Leuchten zuckt
Und duftweiß flimmert an den Wolkensäumen.

Der gelbe Herbst, in seinem Mantel aus Regen,
Kommt von den Wäldern, ein befleckter Schlächter.
Laub liegt wie Blut auf sonst besonnten Wegen.

Dann kann es sein, eines der Rinder schreit
Lange zum Mond. Der zuckt und leuchtet matter
Durch laute Bäume in die Dunkelheit.

Erstveröffentlichung:
Die Aktion Bd. 2, Jg. 1912, Nr. 39 (25. Sept.)

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